Spiritualität und Materialität

17. Mai 2017 | Gundula Schielicke

Letzte Änderungen: 01.04.2020

Spirituelle Menschen verachten oft alles Materielle. Rein materiell ausgerichtete Menschen verachten das Spirituelle. Damit kommen wir zu einer unserer menschlichen Grundeigenschaften. Wir verachten alles, das anders ist als wir selbst. Wir vermeiden damit, unsere Angst zu spüren, die ein Anderssein in uns auslöst. Dabei ist in jedem Anderssein, das wir verurteilen, auch immer etwas, was auch in uns selbst ist. Das wollen oder können wir aber nicht sehen. Wir haben Angst davor. So leben wir ein Leben in gegenseitiger Ablehnung und Verachtung. In Leid, Kampf und Krieg. Ein glückliches Leben haben wir auf diese Weise nicht. Im Großen wie im Kleinen. Menschen, die glücklich leben möchten, sollten sich dieses abgelehnte Andere einmal näher betrachten. Warum lehne ich es ab? Was davon ist in mir?

Bezogen auf das Spirituelle und das Materielle ist es meines Erachtens so, dass wir sowohl materielle als auch spirituelle Wesen sind. Wir leben hier in einer materiellen Welt, die nach den Regeln der Materie funktioniert. Wir haben einen Körper, der versorgt und umsorgt sein will. Alles was fällt, fällt nach unten. Das alles ist so. Ob uns das gefällt oder nicht, ist egal. Wir müssen uns danach richten. Wenn nicht, können wir hier nicht leben. Wir leiden. Im schlimmsten Fall sterben wir.

Gleichzeitig leben wir in einer spirituellen Welt. Alles wirkt aufeinander ein. Auch im Unsichtbaren, im Spirituellen eben. Mit unserem Denken und Fühlen zum Beispiel wirken wir aufeinander ein. Auch diesen Regeln sind wir unterworfen, auch wenn uns das nicht bewusst ist oder wir es ablehnen. Für viele von uns besteht die spirituelle Welt aus äußeren Kräften und Mächten. Ob es diese wirklich außerhalb von uns gibt, werden wir hundertprozentig erst wissen, wenn wir sterben. Also die Materie verlassen. Ich spüre, dass es äußere Kräfte gibt, aber nicht so personifiziert, wie wir das bislang sehen.

Eins ist für mich auf jeden Fall klar: Unsere bisherige Sicht der Spiritualität ist uns nicht dienlich. Sie hält uns davon ab, in unsere eigene Kraft zu kommen. Genau das aber sollten wir tun. Wenn wir uns nicht als Menschheit durch unsere ständigen Kämpfe selbst auslöschen wollen. Wir haben uns lange genug von außen steuern lassen. Von himmlischen Mächten, aber auch von unseren Mitmenschen. Deshalb empfinden wir unser Leben auch als so schwer.

Für mich gibt es eine sehr handfeste spirituelle Seite unseres Lebens: die energetische Seite. Dank der Quantenphysik wissen wir, dass alles zugleich Materie und Energie ist. Alles. Also auch wir Menschen. Energie kann nur fließen, wenn keine Widerstände da sind. In unserem Menschsein kann aber kaum etwas fließen, weil wir in ständigem Widerstand zu unserem Sein, zu unserem Leben sind. Nicht ohne Grund. Unser Leben ist alles andere als gut für uns. Unser Sein wird kaum akzeptiert. Wir müssen das machen, was andere uns diktieren. Wir leben fremdbestimmt. Selbstbestimmung ist überhaupt nicht gern gesehen. Unser Leben wird leichter, wenn wir es nicht mehr nur von außen steuern lassen. Wenn wir das Steuer unseres Lebens selbst in die Hand nehmen. Äußere Umstände, die auf unser Leben einwirken, bleiben, aber es geht uns besser, wenn wir grundsätzlich selbst über unser Leben bestimmen können. Nicht aus unserem Ego heraus (so müssen wir über andere bestimmen), sondern aus unserem Herzen heraus. Unser Herz führt uns dahin, wo wir hin möchten.

Der nette Nebeneffekt dabei ist, dass wir uns dann auch besser auf unsere Mitmenschen einstellen können. So kann unser aller  Zusammenleben angenehmer werden. Es wird alles leichter für uns, wenn wir einander nicht mehr kontrollieren und manipulieren, sondern wenn wir einander in unserem Sein unterstützen. Wenn wir nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander leben. Dann gibt es keine Widerstände mehr und die Energie kann frei fließen. Anders ausgedrückt: Wir sollten lernen, die Leichtigkeit des Spirituellen in die Schwere des Materiellen zu bringen.

Solange wir unser Leben von äußeren Kräften bestimmen lassen, sind wir nicht in unserer eigenen Kraft und Macht. Wir unterliegen dem Wechselspiel von inneren und äußeren Kräften. Von innerem und äußerem Halt. Von materiellen, irdischen, biologisch-chemischen und spirituellen, energetischen, physikalischen 😉 Kräften. Dann leben wir im Gleichgewicht. Wir brauchen ein Leben im Gleichgewicht von Materialität und Spiritualität. Nur wenn wir in unser Bewusstsein einlassen, was wir selbst zu Leid, Kampf und Krieg beitragen, können wir daran etwas ändern.

© 2017/2020 Gundula Schielicke, Transformationscoach; Stressbewältigungscoach und Autorin

Ein Hinweis in eigener Sache: Ich hatte mich eine Zeit lang als Heilerin bezeichnet. Das war schon richtig, dennoch erweckt es einen falschen Eindruck von mir. Wer sich auf mein Wissen und Können einlassen kann, der kann heilen. Dennoch ist meine „Lehre“ anders, als man das von Heilern erwartet. Viel bodenständiger. Materieller. Was ich in diesem Blogartikel beschreibe.

Ich unterstütze mit meiner Arbeit Menschen, die in ihre eigene Kraft kommen möchten, um so ein erfülltes Leben im inneren Gleichgewicht führen zu können und die bereit sind, dafür sich selbst zu verändern. Ich freue mich darauf, dir mit Beratung, Coaching und meinem Onlinekurs NEUSTART dabei zu helfen. Oder auch mit meinem Buch. Innerer Frieden ermöglicht äußeren Frieden.

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