Heilung ist Hingabe

25. Dezember 2017 | Gundula Schielicke

In meinen letzten beiden Blogartikeln habe ich darüber geschrieben, dass in uns selbst die Lösung zur Heilung liegt. Wir haben Einfluss auf unsere Heilung. Gleichzeitig haben wir aber auch keinen Einfluss. Etwas ist richtig, sein Gegenteil ist es ebenso. Das ist unser Leben. Wir haben das nur noch nicht so verstanden.

Manchmal müssen wir geschehen lassen. Wir müssen mit den Ereignissen gehen. Wir müssen unser Tun danach ausrichten. Je widerstandsloser wir es tun, desto weniger leiden wir. Wenn wir Widerstand in uns spüren, ist das ein Zeichen, dass da etwas in unserem Leben ist, das uns nicht gut tut. Oder dass uns etwas in unserem Leben fehlt. Was uns nicht gut tut, schadet uns. Wenn wir möchten, dass es uns gut geht, müssen wir dieses aus unserem Leben entlassen – oder in unser Leben hineinlassen.

Das geht nicht von heute auf morgen. Die Veränderung vom uns Schädigenden zum uns Nützenden ist unsere Heilung. Wir können nicht heilen, solange wir mit dem Kopf durch die Wand wollen. Das gerade ist unser krankes Menschsein: Mit dem Kopf durch die Wand … oder mit dem Kopf in den Sand. Beides führt zu dem Leben, das wir haben: ein Leben voller Mühsal. Wir nennen es heutzutage Stress.

Wir haben Einfluss darauf, von wem wir uns bei unserer Heilung, körperlich wie seelisch, unterstützen lassen und wie wir uns selbst unterstützen, aber wir haben keinen Einfluss darauf, wie unsere Heilung verläuft. Oft haben wir so unsere Vorstellungen davon, wie diese zu verlaufen hat. Vor allem muss es schnell gehen. Mal klappt das, aber nicht immer. Wenn es nicht klappt, dürfen wir Hingabe lernen. Wir dürfen lernen, unsere Vorstellungen von unserem Leben aufzugeben. Wenn wir uns unsere Neugier erhalten haben, dann hilft diese, unser sich entfaltendes Leben zu beobachten. Und mit ihm zu gehen. Wir sollten hören, was uns das Leben damit sagen möchte. Wenn wir uns davon leiten lassen, heilen wir von Grund auf.

Hingabe bedeutet auch, unserem Körper die Ruhe zu geben, die er zum Heilen braucht. In der Stille aktivieren wir unsere Selbstheilungskräfte. Aber das ist für viele von uns eine ganz große Hürde. Stille. Ruhe. Wir sind faul, wenn wir nichts tun. So lässt es uns unsere Gesellschaft wissen. Aber ohne Phasen des Nichts-Tuns schaffen wir dieses Leben nicht, werden wir krank. Wer sich selbst Phasen des Nichts-Tuns schenkt, schenkt sich Leben. Leben bedeutet, zu tun und nichts zu tun. Aktivität und Nicht-Aktivität. Voranschreiten und Hingabe.

Die für uns nächste Hürde der Heilung lassen wir überhaupt nicht mehr zu. Wir lassen sie jetzt ganz einfach weg. Wenn wir geheilt sind, sollten wir der Heilung Zeit geben, sich in uns zu befestigen. Wir hatten sogar einen Begriff dafür: Rekonvaleszenz. Aber nicht nur der Begriff, sondern auch der Inhalt ist aus unserem Leben verschwunden. Sobald wir wieder unter der Bettdecke hervorgucken können, rennen wir pflicht- und schuldbewusst gleich wieder zur Arbeit. Rackern uns wieder ab … und werden bei der nächsten Gelegenheit wieder krank.

Merkst du etwas? Merkst du, warum wir unsere Krankheiten brauchen?

© 2017 Gundula Schielicke, Transformationscoach

Ich unterstütze mit meiner Arbeit Menschen, die in ihre eigene Kraft kommen möchten, um so ein erfülltes Leben im inneren Gleichgewicht führen zu können und die bereit sind, dafür sich selbst zu verändern. Ich freue mich darauf, dir mit Beratung, Coaching und meinem Onlinekurs NEUSTART dabei zu helfen. Oder auch mit meinem Buch. Innerer Frieden ermöglicht äußeren Frieden.

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